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Diskussion um Zinsdeckel für Dispokredite


FRANKFURT (dpa-AFX) - Gestiegene Zinsen für Dispokredite sorgen für Diskussion. "Wenn Kreditinstitute derzeit die Dispozinsen erhöhen, dann gleich kräftig. Die Dynamik hat sich seit Mai verstärkt", sagte Heike Nicodemus von der Zeitschrift "Finanztest" der Stiftung Warentest der Deutschen Presse-Agentur. "Ich vermute, dass manche Verbraucherinnen und Verbraucher angesichts der steigenden Inflation schneller in den Dispo rutschen werden als in der Vergangenheit."

Wer ein Girokonto hat, kann es in der Regel bis zu einer festgelegten Summe überziehen. Nehmen Verbraucher den Kredit in Anspruch, müssen sie dafür in den allermeisten Fällen Zinsen zahlen.

Nach Angaben von Nicodemus lag der Dispozinssatz im Mai vor der "Finanztest"-Girokontenuntersuchung im Rahmen einer Stichprobe im Schnitt bei 9,25 Prozent. Bei noch 99 Kontomodellen war er damals nicht höher als 8 Prozent. Bis Mitte November stieg der Zinssatz auf durchschnittlich 9,89 Prozent, nur noch 69 Modelle von insgesamt knapp 440 wiesen nicht mehr als 8 Prozent auf. Im teuersten Fall waren es 13,92 Prozent. "Alles bis 8 Prozent ist aus unserer Sicht noch vergleichsweise günstig", sagte Nicodemus.

Auch nach Daten des Verbraucherportals Biallo sind die Dispozinssätze gestiegen. Politiker wie der Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch und der Grünen-Finanzpolitiker Stefan Schmidt forderten bereits, die Höhe der Dispozinsen zu begrenzen. "Grundsätzlich halten wir Grüne es für notwendig, Dispozinsen gesetzlich zu deckeln", sagte Schmidt unlängst. Der Zinsdeckel solle die Menschen vor ausufernden Kosten schützen. Die Deutsche Kreditwirtschaft lehnt eine Deckelung der Dispozinsen ab./mar/DP/zb