ROUNDUP 2: Siemens Energy gibt Milliardengarantie des Bundes zurück
(Neu: Aktienkurs-Entwicklung am Ende des Textes.)
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Siemens Energy
Siemens Energy hatte die staatliche Unterstützung 2023 gebraucht, als das Unternehmen einerseits massiv unter der Krise in seiner Windsparte litt, andererseits aber in großem Umfang neue Aufträge bekam. Für diese Aufträge, die oft über viele Jahre laufen, sind Garantien üblich, die in der Regel von Banken gegen eine Gebühr ausgestellt werden.
Vor knapp zwei Jahren hatte der kriselnde Konzern aber Schwierigkeiten, diese Garantien von Banken zu bekommen. Die kostenpflichtige Rückgarantie des Bundes löste dieses Problem. Energy bezahlte dafür rund 100 Millionen Euro pro Jahr, sagte Konzernchef Christian Bruch dem "Handelsblatt". Das sei also "ein gutes Geschäft für den Bund" gewesen.
Nun ist diese Absicherung nicht mehr nötig, die Geschäfte bei Siemens Energy laufen seit einiger Zeit sehr viel besser, das Unternehmen ist derzeit auf dem Weg zum zweiten Jahresgewinn in Folge.
Dividendenverbot endet
"Die Rückgarantie des Bundes war 2023 wichtig, um in einer herausfordernden Phase das erwartete starke Wachstum abzusichern", sagt Finanzchefin Maria Ferraro. "Dank unserer Performance in den letzten zwei Jahren und einem attraktiven Marktumfeld haben wir unsere Margen und den Cashflow deutlich verbessert, außerdem unsere Bilanz weiter gestärkt. Daher konnten wir die Bund-Garantie wie geplant noch vor Ende des Geschäftsjahres ablösen."
Die Ablösung hat für die Aktionäre positive Folgen. Zwar reagierte der Aktienkurs am Donnerstag praktisch nicht auf den erwarteten Schritt, er entbindet Siemens Energy aber von einem Verbot, Dividenden auszuschütten. Dies gilt allerdings erst ab dem kommenden Geschäftsjahr, das beim Unternehmen zum 1. Oktober beginnt. Laufen die Geschäfte weiter gut, könnten die Aktionäre dann 2027 zum ersten Mal in den Genuss einer Dividendenzahlung kommen.
Aktie erst auf steiler Tal- und dann auf noch steilerer Bergfahrt
An der Börse hatten die Probleme des Unternehmens und die Staatsgarantien im Sommer und Herbst 2023 einen massiven Kursabsturz der im Dax
Seit Ende Oktober 2023 kletterte der Börsenwert der früheren Siemens-Tochter auf fast das Dreizehnfache - nämlich von knapp 5,5 Milliarden Euro auf inzwischen mehr als 70 Milliarden Euro. Mit dem Anstieg schnitt das Papier in diesem Zeitraum sogar besser ab als die Anteile des Rüstungskonzerns Rheinmetall
Zudem zählt Siemens Energy inzwischen zu den wertvollsten deutschen Konzernen. Aktuell liegen die Münchner auf Rang 8 im Dax. Im Herbst 2023 hatte Siemens Energy zusammen mit Zalando
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