ROUNDUP: Nvidia steigt mit Milliarden bei Intel ein - Entwicklungs-Partnerschaft
SANTA CLARA (dpa-AFX) - Der Chipkonzern Nvidia
Aus Sicht der Börse ist es ein durchaus überraschender Schritt, um den Erzrivalen zu unterstützen. Intel kämpft seit Jahren mit Problemen und verliert Marktanteile. Der Konzern dominierte einst den Halbleiter-Markt, verlor dort aber zunehmend an Boden. Vor allem im Geschäft mit Chips für Künstliche Intelligenz eroberte ausgerechnet der Grafikkarten-Spezialist Nvidia eine Spitzenposition. Zudem steht Intel stärker unter Druck im angestammten Geschäft mit PC-Prozessoren und Chips für Rechenzentren.
Um den Konzern aus der Krise zu führen, hatte der frühere Intel-Chef Pat Gelsinger den Halbleiter-Pionier auch als Auftragsfertiger für andere Chip-Firmen etablieren wollen und auf Kapazitätserweiterungen gesetzt - doch der Plan ging schief: Unter dem neuen Chef Firmenchef Lip-Bu Tan gab Intel im Juli in Deutschland die milliardenschweren Pläne für eine Fabrik in Magdeburg auf. Parallel dazu läuft der Abbau Tausender Stellen im Konzern. Die Zahl der Mitarbeiter soll zum Jahresende auf rund 75.000 sinken. Lip-Bu Tan sprach seinerzeit in einer E-Mail an die Belegschaft von einem Abbau um etwa 15 Prozent. Doch die Zahl der Intel-Beschäftigten war bereits zum Ende vergangenen Jahres auf knapp 109.000 von gut 124.000 Ende September gesunken
Die helfende Hand von Nvidia dürfte Intel somit gut gebrauchen können. Wie die beiden Unternehmen am Donnerstag weiter verkündeten, wollen sie ihre Architekturen "nahtlos" verbinden. So wird Intel die Grafiktechnologie von Nvidia in künftigen PC-Chips einsetzen und seine Prozessoren für Rechenzentrumsprodukte bereitstellen, die auf Nvidia-Hardware basieren.
Analyst Matt Britzman vom Vermögensverwalter Hargreaves Lansdown glaubt, dass es bei der Investition von Nvidia weniger um Geld geht, sondern um Einfluss. "Für Nvidia ist der finanzielle Effekt gering, der politische Nutzen jedoch groß", fuhr Britzman mit Blick auf den KI-Riesen fort.
Erst im August hatte sich auch die US-Regierung bereit erklärt, einen Anteil von zehn Prozent an Intel zu übernehmen. Zudem investierte die japanische Softbank Group