EQS-News: AT&S setzt Aufwärtstrend fort und übertrifft Prognose (deutsch)
    AT&S setzt Aufwärtstrend fort und übertrifft Prognose
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Halbjahresergebnis/Prognose
AT&S setzt Aufwärtstrend fort und übertrifft Prognose
04.11.2025 / 07:00 CET/CEST
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AT&S setzt Aufwärtstrend fort und übertrifft Prognose
  * Umsatz steigt im 1. Halbjahr 2025/26 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
    um 6 % auf 846 Mio. EUR
  * EBITDA von 175 Mio. EUR entspricht einer Marge von 20,6 %
  * Umsatz, Ergebnis und Eigenkapital stark von Wechselkursentwicklungen
    betroffen
  * Prognose für Geschäftsjahr 2025/26: 1,7 Mrd. EUR Umsatz und 23 %
    EBITDA-Marge
  * Ausblick für GJ 2026/27 bestätigt
Leoben - "Trotz massiven Wechselkurs-Gegenwinds und eines herausfordernden
Marktumfelds ist es uns gelungen, Umsatz und EBITDA zu steigern und die
Halbjahresprognose zu übertreffen", sagt AT&S-CEO Michael Mertin. "Wir haben
unsere Kundenbasis bereits erfolgreich diversifiziert und stehen heute in
engem Austausch mit weiteren Schlüsselakteuren der globalen
KI-Chipindustrie. Mit dem Anlauf unserer neuen Werke in Kulim, Malaysia,
sowie Leoben, Österreich, planen wir den Umsatz auf 1,7 Mrd. EUR zu steigern
und das, obwohl wir uns von unserem Werk in Ansan, Korea, getrennt haben und
uns die Wechselkurseffekte vermutlich auch in der zweiten Jahreshälfte
bremsen werden."
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöhte sich der Konzernumsatz des 1.
Halbjahres 2025/26 um 6 % auf 846 Mio. EUR (VJ: 800 Mio. EUR). Währungsbereinigt
stieg der Konzernumsatz um 11 %. Im Berichtszeitraum konnte AT&S durch eine
positive Volumenentwicklung sowohl dem nach wie vor im Raum stehenden
Preisdruck als auch negativen Wechselkurseffekten erfolgreich
entgegenwirken.
Das EBITDA verbesserte sich um 11 % von 157 Mio. EUR auf 175 Mio. EUR -
währungsbereinigt betrug der Anstieg 18 %. Die Ergebniserhöhung ist
vorrangig auf die gestiegenen Volumina zurückzuführen. Trotz der positiven
Entwicklung führt AT&S sein umfassendes Kostenoptimierungs- und
Effizienzprogramm intensiv fort, um den aus dem weiterhin schwierigen
Marktumfeld resultierenden Effekten wie Preisdruck und Inflation
gegenzusteuern. Zusätzlich zum Preisdruck wirkten sich auch Anlaufkosten in
Kulim, Malaysia, und Leoben, Österreich, negativ auf das Ergebnis aus. Die
EBITDA-Marge lag bei 20,6 % und damit über dem Vorjahresniveau von 19,6 %.
Die Abschreibungen erhöhten sich aufgrund von Anlagenzugängen und
Technologie-Upgrades im Vergleich zum Vorjahr um 24 Mio. EUR auf 175 Mio. EUR
(21 % vom Umsatz). Das EBIT fiel von 7 Mio. EUR auf 0 Mio. EUR; ohne
Wechselkurseffekte wäre das EBIT bereits zum ersten Halbjahr positiv
gewesen. Die EBIT-Marge lag bei 0 % (VJ: 0,9 %). Das Finanzergebnis
reduzierte sich vor allem durch negative Wechselkurseffekte von -50 Mio. EUR
im Vorjahr auf aktuell -67 Mio. EUR. Das Konzernergebnis blieb mit -63 Mio. EUR
konstant. Dies führte beim Ergebnis pro Aktie zu einem leichten Rückgang um
0,02 EUR von -1,84 EUR auf -1,86 EUR.
Der operative Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit belief sich auf 209
Mio. EUR und lag um 300 Mio. EUR über dem Wert des Vorjahres. Wesentliche
Treiber waren die Wiederaufnahme des internationalen Factoring-Programms,
welches neu aufgestellt wurde, und eine Verbesserung bei Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten.
  KENNZAHLEN
  in Mio. EUR (sofern
  nicht anders
  angegeben)
                                Q2         Q2    Verän-         H1         H1    Verän-
                           2025/2-    2024/25    derung    2025/2-    2024/25    derung
                                 6                 in %          6                 in %
  Umsatzerlöse               447,4      450,5      (0,7      846,3      799,9     5,8 %
                                                     %)
  EBITDA                     104,1       92,6    12,4 %      174,7      157,2    11,2 %
  EBITDA-Marge (in %)       23,3 %     20,6 %         -     20,6 %     19,6 %         -
  EBIT                        16,3       15,0     9,2 %        0,0        6,8     (99,4
                                                                                     %)
  EBIT-Marge (in %)          3,7 %      3,3 %         -          -      0,9 %         -
  Konzernergebnis            (7,6)     (28,7)    73,5 %     (63,5)     (62,7)      (1,3
                                                                                     %)
  ROCE (in %)                 n.a.       n.a.         -      0,3 %    (1,0 %)         -
  Nettoinvestitionen        (30,7)    (161,6)    81,0 %     (84,3)    (254,2)    66,8 %
  Cashflow aus                25,5    (104,4)    >100 %      209,4     (90,6)    >100 %
  laufender
  Geschäftstätigkeit
  Ergebnis je Aktie (in     (0,31)     (0,85)    63,5 %     (1,86)     (1,84)      (1,1
  EUR)                                                                                 %)
  Mitarbeiterstand          12.953     13.407      (3,4     12.876     13.490      (4,6
  (Anzahl)1                                          %)                              %)
  1 Inkl. Leihpersonal,
  Durchschnitt. Zum
  Stichtag 30.
  September 2025:
  13.051
Die Bilanzsumme verringerte sich im ersten Halbjahr 2025/26 gegenüber dem
Bilanzstichtag um 1 % auf 4.562 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote verringerte
sich aufgrund negativer Wechselkurseffekte im ,Sonstigen Ergebnis' (OCI,
other comprehensive income) sowie des negativen Konzernergebnisses um 4,0
Prozentpunkte auf 19,2 %.
Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten erhöhte sich
auf 793 Mio. EUR (31. März 2025: 485 Mio. EUR). Die nicht genutzten Kreditlinien
beliefen sich auf 18 Mio. EUR. Das Verhältnis Nettoverschuldung zum EBITDA der
letzten zwölf Monate hat sich von 2,5 (per 31. März 2025) auf 2,2 reduziert.
Kostenoptimierungs- und Effizienzprogramm
Im Geschäftsjahr 2025/26 werden die Maßnahmen zur Kostensenkung weiter
verstärkt. Sämtliche Investitionen werden genau geprüft. Nach einer
Reduktion der Kostenbasis um 120 Mio. EUR im Vorjahr wird diese nun nachhaltig
um mindestens weitere 150 Mio. EUR gesenkt. Ziel ist es, die Auswirkungen des
weiterhin herausfordernden Marktumfelds sowie die Anlaufkosten der
zusätzlichen Produktionslinien in Kulim auszugleichen.
Erwartetes Marktumfeld
Trotz mehrfacher Ankündigungen von Zöllen, die seit Anfang des Jahres ein
wichtiges Thema waren, blieb der Einfluss auf den Markt bisher gering. Die
unsichere Situation führte dazu, dass manche Unternehmen Lagerbestände
aufgebaut oder frühzeitig Bestellungen getätigt haben. Insgesamt hatten
diese Effekte keinen Einfluss auf die allgemeine Marktlage, welche sich
gegenüber dem letzten Quartal verbessert hat.
Treiber bleiben im Bereich Rechenzentren und Server: Hier herrscht weiter
stabile Nachfrage. Besonders gefragt sind hochwertige Produkte, die für
Künstliche Intelligenz entwickelt worden sind. Hier setzt sich auch der
Trend zu hochwertigen IC-Substraten fort, von dem AT&S weiterhin profitieren
wird.
Trotz der anhaltenden geopolitischen Spannungen hat sich die Nachfrage in
den meisten anderen Märkten positiv entwickelt. Notebooks zeigen ein
positives Bild, das zum Teil auf Fortschritte bei Künstlicher Intelligenz
und Erneuerungszyklen, aber auch auf eine verschobene Saisonalität aus Angst
vor möglichen Zöllen zurückzuführen ist. Gleichsam zeigt sich der
Smartphonemarkt stark.
In den Bereichen Industrial und Automotive wird für 2025 weiterhin nur ein
leichtes Wachstum erwartet. Ein Grund dafür sind Lagerbestände, die noch
nicht vollständig abgebaut wurden. Besonders herausfordernd ist die Lage bei
der E-Mobilität: Hier schwächt die aktuell geringe Nachfrage das
Marktumfeld. Außerdem sorgen Zölle sowie politische und gesetzliche Hürden
in den USA und der EU für weitere Belastungen.
Ausblick 2025/26
AT&S geht davon aus, im Geschäftsjahr 2025/26 einen Jahresumsatz von rund
1,7 Mrd. EUR zu erzielen (2024/25: 1.590 Mio. EUR), was einem operativen
Wachstum - bereinigt um Währungseffekte und das verkaufte Werk in Ansan -
gegenüber dem Vorjahr von rund 20 % entspricht. Die erwartete EBITDA-Marge
wird mit etwa 23 % die Anlaufkosten der weiteren Linien in Kulim noch
widerspiegeln (2024/25 inkl. Erlös aus dem Verkauf des Werkes in Ansan,
Korea: 38,1 %; bereinigt um den Erlös: 17,7 %). Das Management plant ein
Investitionsvolumen von etwa 250 Mio. EUR (2024/25: 415 Mio. EUR). Der
überwiegende Teil dieser Investitionen wird in den Ausbau der
IC-Substrat-Produktion im neuen Werk in Kulim fließen. AT&S erwartet, dass
das EBIT sowie der Operative Free-Cashflow positiv sein werden.
Ausblick 2026/27
AT&S rechnet mit einer anhaltend starken und wachsenden Nachfrage nach
Produkten mit hoher Wertschöpfung, vor allem für generative Künstliche
Intelligenz. Aber auch die etablierten Märkte wie Server für Unternehmen,
PCs & Notebooks haben sich erholt. AT&S hat zudem entschieden, künftig auch
den Defense-Sektor stärker zu bedienen. Vor diesem positiven
Markthintergrund geht AT&S aktuell davon aus, dass im Geschäftsjahr 2026/27
ein Umsatz von rund 2,1 bis 2,4 Mrd. EUR und eine EBITDA-Marge von 24 bis 28 %
erzielt wird.
AT&S erwirtschaftet mehr als dreiviertel seines Umsatzes mit
US-amerikanischen Unternehmen und generiert den Großteil seiner Umsätze in
US-Dollar. Die Produktionskosten fallen zu einem Großteil in asiatischen
Währungen an, während die Berichterstattung in Euro erfolgt. Seit der
Veröffentlichung der Prognose 2026/27 im Dezember 2024 ist der US-Dollarkurs
gegenüber dem Euro von 1,07 US-Dollar pro Euro auf ca. 1,17 US-Dollar pro
Euro gefallen, was einem Rückgang von ca. 10 % entspricht. Dies führte dazu,
dass sich die Umsatzerwartungen des Managements vom oberen Ende der
Umsatzerwartung an das untere Ende verschoben haben. Weitere Änderungen der
Wechselkurse - positive wie negative - hätten entsprechend Einfluss auf den
prognostizierten Umsatz.
Neben diesen allgemeinen Marktdynamiken könnte ein Rohstoff-Engpass eine
Herausforderung darstellen. Fiberglasmatten - insbesondere E-Glas und das
technisch anspruchsvollere T-Glas - sind essenzielle Komponenten im Aufbau
von Leiterplatten und IC-Substraten. Für großformatige und komplexe
IC-Substrate ist T-Glas unverzichtbar. Bereits im vergangenen Jahr gab es im
Markt Hinweise auf mögliche Engpässe in der Lieferkette, insbesondere
aufgrund der Abhängigkeit von einem zentralen Zulieferer. AT&S hat
frühzeitig reagiert und gemeinsam mit seinen Kunden zusätzliche Lieferanten
qualifiziert, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Einige dieser neuen
Partner befinden sich im Aufbau ihrer Produktionskapazitäten und können
derzeit noch nicht die vollständigen benötigten Mengen liefern. Daher
besteht ein gewisses Risiko, dass AT&S, wie auch Mitbewerber, in der zweiten
Hälfte des Geschäftsjahres 2026/27 nicht alle Kundenbedarfe vollständig
decken kann. Ein solcher Engpass würde zwar das Produktionsvolumen
begrenzen, könnte jedoch gleichzeitig den Preisdruck auf IC-Substrate
verringern.
In der Prognose ist eine mögliche Eskalation im aktuell schwelenden
Handelsstreit, ein signifikanter Fiberglasmatten-Engpass sowie eine weitere
Abwertung des US-Dollars nicht enthalten. Das Management beobachtet die
derzeit angespannte geopolitische Lage mit höchster Aufmerksamkeit, um
jederzeit auf Entwicklungen reagieren und strategische Anpassungen vornehmen
zu können.
AT&S Austria Technologie & Systemtechnik Aktiengesellschaft - Advanced
Technologies & Solutions
AT&S ist ein global führender Anbieter von hochwertigen IC-Substraten und
Leiterplatten. Das Unternehmen entwickelt und produziert innovative
Verbindungstechnologien für digitale Schlüsselindustrien: mobile Endgeräte,
Automotive & Aerospace, Industrial, Medical sowie High-Performance Computing
für KI-Anwendungen. Mit Produktionsstandorten in Österreich (Leoben,
Fehring), China (Shanghai, Chongqing), Malaysia (Kulim) und Indien
(Nanjangud) sowie einem europäischen Kompetenzzentrum für R&D und
IC-Substrat-Produktion in Leoben gestaltet AT&S den digitalen Wandel aktiv
mit - durch zukunftsweisende Investitionen in Forschung und Entwicklung
sowie einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Das Unternehmen
beschäftigt derzeit etwa 13.000 Mitarbeiter:innen. Weitere Infos auch unter
www.ats.net
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04.11.2025 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
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Originalinhalt anzeigen:
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   Sprache:        Deutsch
   Unternehmen:    AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG
                   Fabriksgasse 13
                   8700 Leoben
                   Österreich
   Telefon:        +43 (1) 3842200-0
   E-Mail:         ir@ats.net
   Internet:       www.ats.net
   ISIN:           AT0000969985, AT0000A09S02
   WKN:            922230
   Indizes:        ATX
   Börsen:         Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg,
                   Hannover, München, Stuttgart, Tradegate Exchange;
                   Wiener Börse (Amtlicher Handel)
   EQS News ID:    2223136
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2223136 04.11.2025 CET/CEST
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