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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Trumps Antritt stellt Rekordjagd in Frage


FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer viertägigen Rekordserie des Dax ist am Dienstag etwas Ernüchterung eingekehrt. Die scharfe Rhetorik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zum Amtsantritt sorgt an den Finanzmärkten für Zurückhaltung. In den ersten Handelsminuten lag der deutsche Leitindex mit 0,2 Prozent leicht im Minus bei 20.957 Zählern. Am Vortag hatte der Dax mit fast 21.055 Punkten einen weiteren Rekord aufgestellt.

In der zweiten deutschen Börsenreihe gab der MDax um 0,4 Prozent nach auf 25.900 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Börsenbarometer für die Eurozone zeigte sich knapp behauptet.

Der neue US-Präsident inszenierte sich mit einer "America First"-Politik als Heilsbringer für die USA und versprach einen neuen Aufschwung für das Land. In seiner Antrittsrede versprach er, die Inflation zu senken, die Energieproduktion anzukurbeln und Einfuhrzölle zu erheben. Hohe Zölle kündigte er für Einfuhren aus Kanada und Mexiko an.

"Gestern haben wir (...) eine Antrittsrede gehört, die derartig spaltend war, dass einem das Blut in den Adern gefrieren konnte", schrieb Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. "Selbst seine Rede am 20. Januar 2017 war nicht derartig aggressiv wie die gestrige, so scheint mir." Damals trat Trump seine erste Amtszeit als Präsident der USA an.

Im Dax gerieten die Automobilwerte unter Druck. Deutschlands Autoexporte in die USA drohen unter Importzöllen unter der Regierung Trump zu leiden. Die Verluste von Porsche AG , Mercedes-Benz , Volkswagen , BMW und Daimler Truck reichten von 1,3 bis 1,9 Prozent.

Größter Verlierer im Dax waren aber RWE mit minus 2,3 Prozent. Grund sind hohe Wertberichtigungen des dänischen Windenergiekonzerns Orsted auf sein Portfolio in den USA. Orsted-Aktien brachen in Kopenhagen um 14 Prozent ein. Das lasse auch für die beiden deutschen Versorger nichts Gutes erwarten, sagte ein Händler. Aktien des Windkraftanlagenbauers Nordex verloren 2,1 Prozent.

Unter den Nebenwerten verteuerten sich Kontron um 4,6 Prozent. Der Technologiekonzern rechnet in diesem Jahr mit steigendem Umsatz und Ergebnis. Eine neue Verkaufsempfehlung der Bank of America für Schott Pharma ließ den Kurs des Spezialglasherstellers um 7,2 Prozent absacken./bek/jha/